Zum ausprobieren der nächsten Videothek hinten auf der Vogelsanger hab ich mir nun mal “Caligula” ausgeliehen und gestern abend angesehen – um genau zu sein, habe ich mir diesen Streifen in weiten Teilen allerdings eben nicht ansehen können, denn was einem dort geboten wird, sprengt doch ein bisschen die Grenzen was ich persönlich mir noch so anschauen kann. Kann auch nicht glauben, dass der Film als “Porno” galt oder gilt, wer sich den anguckt, und sich davon antörnen lässt, der hat ne größere Macke als ich und sollte sich qualifizierte Hilfe suchen. Einen Vorgeschmack darauf, wohin die Reise geht, bekommt man relativ zu Anfang in dieser komischen Lust- und Quälhöhle von Tiberius [als dieser noch lebt], was einem als Warnung gelten kann, was einen später im Film noch so alles abverlangt wird.
Völlig unanschaubar waren dann für mich vor allem die Fantasien Caligulas, als er die Kaiserschaft über Rom fast greifen kann und fürchterliche Folterbilder vor seinem geistigen Auge und auf dem Screen den Zuschauer mürbe machen, sowie diese “Rasenmäher”-Szene in der Arena, die allerdings schon wieder so abgedreht übertrieben fürchterlich ist, dass man fast drüber lachen kann, aber… puh! Meine Fresse! Und diese Geräusche immer, von diesen sich drehenden… na egal.

Welcher ist nun “schlimmer”, Saló oder Caligula? Ich würd sagen, Saló bleibt bezüglich Zuschauer-Zerstörung ungeschlagen, obwohl sich die beiden bezüglich der Drastik des Dargestellten nichts nehmen. Caligula hat aber auch viele komische und ironische Momente, die das Durchhalten bis zum Ende erträglich machen und die einen dran erinnern: Hey, das ist nur ein Film – wenn der vorbei ist, ist er vorbei, dann ist gut, dann kannste pennen gehen. Also, die Verarbeitung des Films fällt einfach leichter. Und natürlich ist Malcolm McDowell eine absolut begnadete Besetzung für die Hauptrolle, jeden Moment rechnet man damit, dass gleich die Malschiks zum Milchplus pitschen und tollschocken vorbeikommen ,o)