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“Wir machen mal was zusammen!”
Tuesday, June 10th, 2008Ich sags nicht gerne, aber ich bin mal wieder, obwohl ich es besser hätte wissen sollen, auf das Gelaber von Leuten reingefallen – ausgerechnet die Art von Schnackerei, der ich traditionell völlig skeptisch gegenüberstehe und gut dagegen sensibilisiert bin. Manchmal aber sieht man das Leben durch eine rosarote Brille [und das ist angesichts des allgemeinen Umbruchs desselben gerade eine natürliche und verstehbare Strategie] und *PATSCH* fällt man auf die Nase.
Wie oft habe ich diesen hohlen Satz “wir machen mal was zusammen” so oder so ähnlich von Musiker-Kollegen schon gehört und mir, in mich reinschmunzelnd gedacht: Ja, ja, laber Du doch, ich will erstmal sehen, ob es Taten gibt die über das Hinausblasen heißer Luft hinausgehen… Ich bin immer skeptisch mit allem, was mir so erzählt wird, und ich weiß seit gestern wieder: Das ist richtig und gut so.
Da war die neue Band nun schon fast komplett und beschlossene Sache, man hatte sich über die Motive und die grobe Marschrichtung verständigt und die Gründung per Handschlag befestigt – und glaubt mir mal, dass ich nach 5 Jahren der Bandlosigkeit ganz schön hippelig war, wieder mit was zu starten, und mich tierisch darauf gefreut hatte… auch angesichts der Vorstellung, es diesmal nicht mit Psychos, Profilneurotikern und Polytoxikomanen zu tun zu haben, der Sommer konnte kommen und ich hatte wieder ein musikalisches Ziel vor Augen… um dann gestern abend die frohe Botschaft zu empfangen, dass sich die Herrschaften nun doch lieber als Trio formieren wollen und meine Teilhabe als weiterer Gitarrist mithin unerwünscht sei. Es ist ein bisschen so, als sei man eine supergeile, willige Braut [dabei äußerst niveauvoll, gebildet und charmant] bei einem heißen Flirt, aber der Typ, der sie erst lechzend und sabbernd angegraben hat, dreht im Schlafzimmer plötzlich direkt um mit der Begründung, sich lieber vorm Computer bei Youporn einen runter zu holen [nicht ohne zu versichern, man könne es ja später zusammen probieren, falls ihm sein Solojob dann doch nicht gefällt] – Also gehe ich natürlich als moralischer Sieger aus der Episode hervor.