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Film: Fleisch ist mein Gemüse
Sunday, August 17th, 2008Wir haben gestern die Gelegenheit genutzt, uns im Rex etwas verspätet die Verfilmung von Heinz Strunks phantastischen Roman “Fleisch ist mein Gemüse” anzuschauen – und ließen dafür zwei Stunden herrlichsten Hochsommer sausen – was einem Musiker aber im Zweifelsfall, wie jeder weiß, völlig wurscht ist… Sonnenlicht und sowas…
Die Zeit war nicht verschwendet und sozusagen gut investiert, das Geld auch, denn das Rex war billig um diese Tageszeit – der Film hat mich befriedigt insofern, als dass meine Erwartungen nicht allzu hoch angesetzt waren. In der Tat entfernt er sich streckenweise spürbar vom Buch und wirkt gegen Ende unnötig konstruiert… ich hätte mir vielleicht ein paar ausführlichere Details zu den Schrecken des Tanzmucker-Lebens gewünscht, mehr von den Schrägheiten der Kapellen-Mitglieder, den Betrügereien und Profilneurosen von Bandleader Gurki [ideal besetzt mit Andreas Schmidt] und etwas weniger Love-Story-Gedöns… aber unterm Strich war das ein gut gespielter, sehr unterhaltsamer Film, der die charakteristische Tragikomik des Buches gut transportiert. Man glaubt wirklich, der Nieselregen irgendwo zwischen Moorwerder und Klecken würde allmählich den eigenen Kinosessel aufweichen. Ich schätze mal, dass jeder, der irgendwas mit Musik zu tun hat, seinen Spaß an dem Film haben sollte.
Hervorheben würde ich noch die darstellerische Leistung von Susanne Lothar in der Rolle von Heinz´ verrückter kranker Mutter, die die meiste Zeit über mit fettigen Haaren und verwirrter Miene mit irgendwelchen Deltarädern durch die Psychiatrien Norddeutschlands schiebt bevor sie stirbt – eine große Künstlerin, wie man ja u.a. in “Funny Games” gesehen hat [der sicherlich insgesamt in einer anderen Liga spielt und auch wärmstens zu empfehlen ist, vor allem Leuten, die auf kranke Scheiße stehen]
Hinterher schauten wir dann noch am Grüngürtel vorbei, da zwischen dem Basketballplatz und diesen Wasserspielen, da sollte doch irgend so ein Rave stattfinden? War aber praktisch nichts mehr los und wurde dann auch überraschend kühl in den Abendstunden. Man ahnt es schon, es kommt der Herbst.Â
Waltz with Bashir
Friday, May 23rd, 2008Sieht nach einem interessanten Film aus: Waltz with Bashir, im Herbst im Kino – Der “erste animierte Dokumentarfilm in Spielfilmlänge” – über den Libanon-Krieg.
Fleisch ist mein Gemüse kommt
Tuesday, April 8th, 2008Ab 17. April im Kino, da müssen wir HIN: “Fleisch ist mein Gemüse”!!!
Gesehen: Persepolis
Sunday, December 16th, 2007Gestern gesehen, mal was ganz anderes: Persepolis, ein Zeichentrickfilm. Aber nix hier, Disney oder so, stattdessen ein echt packender, bewegender und dabei teilweise immer wieder brüllend komischer Film über eine junge Frau aus dem Iran, die in ihrer Jugend nach dem Sturz des Schah-Regimes ein paar Jahre nach Europa verschlägt und… ach, selber kucken!
Ich hatte die Comics auszugsweise im Web gelesen, und war beeindruckt von den ultra-schlichten Bildern, und genau in diesem Stil ist auch der Film gehalten. Dabei aber unheimlich ausdrucksstark und fesselnd.
Der läuft u.a. im “Off Broadway” – in Zukunft mit Sicherheit das Kino der Wahl, denn die haben da nicht nur einen hübschen blauen Vorführraum, sondern auch eine Kino-Katze, die sich das anonyme aufgeplüscht-werden durch das Publikum gut gefallen lässt. Die müsste noch während der Vorführung um die Beine streichen, dann wäre alles perfekt! Ob die vom Off Broadway wohl oft Anfragen bekommen, die Katze reinzulassen?
Pan´s Labyrinth – sehr gut, aber zu blutig
Monday, August 20th, 2007Hab am Wochenende endlich Pan´s Labyrinth gesehen – was für ein krasser Film. Am besten fand ich den Typ mit den Augen in den Händen, der aufwacht, als Ophelia die Trauben isst. Ansonsten… vielleicht ein bisschen viel Soldaten und Widerstand und brutale Realität und ein bisschen zu wenig Pan´s Labirynth, hätte noch Fantasy-lastiger sein können für meinen Geschmack, aber trotzdem großartig. Und bitterlich traurig, das Ende. Ein ganz schön schlimmer Film, ich finde auch, dass man bestimmte Szenen nicht unbedingt so detailverliebt hätte gestalten müssen. Das Einschlagen der Nase und des kompletten Gesichts eines vermeintlichen Widerstandskämpfers hätte man meiner Meinung nach auch dezenter darstellen können – so fand ich die ausgeübte Brutalität als etwas zu plakativ. Das hätte gut in ein Splatter-Movie gehört, aber weniger in einen – ansonsten total fabelhaften – Fantasyfilm mit höherem Anspruch. Und es gab noch mehrere solche Knüppel, die fand ich deplaziert. Die finstere Hoffnungs- und Trostlosigkeit des Krieges kommt in dem Film sowieso schon mehr als deutlich zum Tragen und bedürfte keiner solcher sensationsgeiler Effekthaschereien.
Davon mal abgesehen: Super gespielt, super ausgestattet und designed, sehr spannend und völlig empfehlenswert.
Fleisch ist mein Gemüse
Sunday, July 29th, 2007Jeder, der schon mal in die Abgründe der Tanz- und Partybands geblickt hat, sollte an dem autobiographischen Roman “Fleisch ist mein Gemüse” seine helle Freude haben. Habe lange nicht mehr ein Buch mit so großem Genuss verschlungen. Musste es anschließend sofort ein zweites Mal reinziehen und finde es absolut großartig! Was für eine Riesen-Idee, das nun auch zu verfilmen! Ich kann es kaum erwarten.
Unmusikalische Zwischenmeldung
Tuesday, December 12th, 2006- “Little Miss Sunshine” gehet hin und schauet diesen absolut genialen Film, der obendrein auch noch Familien-freundlich und weitestgehend gewaltfrei daherkommt; an Heroin-schnupfenden Großvätern, Leichenraub und kleinen Mädchen, die wie erwachsen tun sollte man sich dabei gar nicht stören lassen. Ein wunderbarer Film, der sich abhebt von all dem unsäglichen Hollywood-Schrott, und für den viel zu wenig Werbung läuft, also los, kucken, toll finden und weitersagen! [Die fünf Filmfreunde berichten:]
- Bei manchen hat sich ja noch nicht unbedingt herumgesprochen, dass die Aliens schon längst unter uns sind… Zwyfle?? Schaut diesen “10-Punkte-Plan zur effizienten Ausbeutung eines Planeten mit halbintelligenten Lebensformen (Teil 1):” Drollig gemachte und lehrreiche Animation, via Kantel.
- Weil ich den Laden klasse finde, weil ich gerade dort war und ein Buch gekauft habe [musste aus dreißig oder vierzig mich unmittelbar interessierenden Themen wählen und bin der Geschäftsführung wohl schon auf den Sack gefallen] – ALSO: Wer in Ehrenfeld wohnt, kauft seine Bücher im anderen Buchladen: