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Zwischen – Grübel
Monday, September 4th, 2006Ich finde es manchmal ganz schön schwierig, den Impuls zu unterdrücken, bestimmte Sachen eben gerade nicht zu bloggen. Besonders, wenn es sich um private Befindlichkeiten handelt. Früher war ich da erheblich lockerer, in meinen ersten Blogs [begonnen so ab Herbst 2001] schrieb ich unendlich viel Gefühle und Gedanken einfach so in die weite Welt hinein. Heutzutage bin ich da vorsichtiger geworden… man muss sich ja vor Augen halten, dass das, was man gerade glaubt mitteilen zu müssen, meilenweit an der “Zielgruppe” vorbei gehen kann… und wird. Und genau das fällt mir im Augenblick sehr schwer. Ich könnte schreiben, ohne Frage, seitenweise könnte ich mich hier hier die Sachen von der Leber schreiben, die mich gerade bewegen, ich spüre sogar einen heftigen Drang danach.
Und mir schaudert gerade bei dem Gedanken daran, wie sich Kommunikation auf elektronische Wege begeben hat – wie viel Austausch zutiefst privater, pesönlichster Gedanken über E-Mail und Chat stattgefunden hat. Bestimmte Dinge scheint man per Mail oder Chat einfach leichter äußern zu können; Das ist glaube ich eine gute Sache, aber es wäre ja schlimm, wenn wir diese Krücken wirklich brauchen würden, wenn wir es verlernen, von Angesicht zu Angesicht auf diesem Niveau zu diskutieren. Ich denke an heftige, intensive E-Mail-Verkehre und frage mich, ob all dies auch im persönlichen Gespräch [so] geäußert worden wäre, und ich glaube, das wäre es nicht. Und anderes ist vollkommen auf der Strecke geblieben, unter den Tisch gekehrt, auf die lange Bank geschoben und am Ende hast Du den Salat.