Jeder kennt das: Man verknüpft in seinen Gedanken und Erinnerungen bestimmte Musik oder bestimmte Lieder oder Platten mit gewissen Lebensabschnitten und den damit verbundenen Gefühlen. JJ Cale sagt: “Die Musik, die wir hören, ist der Soundtrack unseres Lebens.” – Man legt sich also eine Platte von Portishead auf und weiß genau, wie alles war, damals als Grünschnabel in den 90er Jahren. Ein noch grünerer Schnabel, meine ich. Man erinnert sich vielleicht an seine erste Freundin, oder an seine zweite *g*, je nachdem, welche CD Du auflegst. Und dann gibt es Platten, die man mit Zeiten verknüpft, an die man sich überhaupt nicht erinnern will, und meidet die entsprechende CD vielleicht jahrelang wie der Teufel das Weihwasser (oder wie geht der Spruch?)
Was ganz merkwürdiges passiert, wenn man anfängt (oder aufhört), einen bestimmten Lebensabschnitt innerlich zu verarbeiten. Plötzlich ist es vielleicht wieder möglich, so eine Platte anzuhören – ja, es fühlt sich gut an! JA, ich liebe diese Musik immer noch, und die Assoziationen machen mir nichts mehr aus. Der Punkt kommt (wenn man Glück hat), an dem es wieder möglich ist, diese Musik für sich selbst stehen zu lassen und für das zu lieben, was sie eigentlich, an einem tieferen Punkt deiner Seele, auszulösen im Stande ist… eine ungeheure Gänsehaut macht sich breit, und Du weinst vielleicht sogar, aber diesmal anders.
Gott segne das Geschenk der Musik für die Menschen!! Macht alle die Ohren auf und stellt die Glotze ab. Und schaltet den Computer aus. Wisst ihr noch, wie das war, als man nicht ständig online war? Koch Dir nen Tee, zünde ne Kerze an, und leg Dir eine Lieblingsplatte von vor zehn Jahren auf. Muggel Dich in eine Wolldecke, knall Dich aufs Sofa und hör zu.
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on Saturday, November 28th, 2009
yes, yes, yes.
Wie kannst Du sowas sagen? Das stimmt einfach.
Hach,
wie Recht Du doch hast. Ich sehne mir das platzen der Webbombe herbei. Wenn es so etwas gibt. Das hohe Tempo killt mich noch.