Ich hab in letzter Zeit diverse Beiträge in der deutschen Blogosphäre lesen dürfen, in denen man sich darüber echauffiert hat, dass viele Blogger auf der einen Seite immerfort [und ihrem Naturell entsprechend destruktiv] über den zunehmenden Ãœberwachungstrend schwadronieren, auf der anderen Seite jedoch begeistert dabei sind, sich mit allerhand elektronischem Spielzeug auszustatten, sich per Händi orten lassen können, ihre Blogs mit Geo-Tags versehen, allerlei “Social-Software” verweden, ihre Familienfotos flickr´n und so weiter und so fort, und dass dies doch schizophren sei. Bin jetzt zu dem vorläufigen Schluss gekommen, dass das irgendwie Quatsch ist – schließlich hat der mündige Internet-Benutzer und Blogger immer noch selber die Kontrolle darüber, was er von sich Preis geben möchte und bis zu welchem Grad er sich überwachen lassen möchte oder eben halt nicht – wenn ich nicht möchte, dass meine Fotos öffentlich begafft werden, lass ich eben die Finger von Flickr. Will ich meine Bookmarks nicht teilen, lass ich die Finger von del.ici.ous etc. Ich finde es völlig legitim und darüber hinaus wichtig und richtig, dass die zunehmende totale Datenerfassung kritisch verfolgt und kommentiert wird. Wollte ich nur mal mir grad von der
schwarzen Seele schreiben. Vielleicht denk ich auch falsch – aber dafür gibt´s ja die Kommentarfunktion.

posted on Thursday, January 19th, 2006